Episode 41 - Essen in Irland
Hallo, servus und wie immer ein ganz, ganz herzliches willkommen zu. Tipps und Tricks für Deutschsprachige zum Leben in Irland. Das Warten hat ein Ende. Es gibt endlich wieder eine neue Episode und ich freue mich sehr, dass Sie mich auf der Reise durch das Land von schwarzen Bier und grünen Wiesen begleitet. Nochmals ganz herzlichen Dank fürs Einschalten und ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deinem persönlichen Irlandausflug in den nächsten Minuten.
Speaker 1:Und damit wären wir angekommen bei Episode 41. Und heute soll's ein kulinarisches Thema gehen. 1, das mir auch schon öfter angetragen wurde. Nachdem ich ja schon Episoden zu Getränken gemacht habe, geht's heute einmal ums Thema Essen in Irland. Und da möcht ich ohne Schnörkelgrad direkt einsteigen.
Speaker 1:Und mit der Frage einfach ins Thema starten, welche Zutaten beziehungsweise welche Umstände prägen denn die traditionelle Küche in Irland? Ja, die meisten von euch werden's wahrscheinlich wissen, dass Irland bis zum Beginn der Neunziger, also bis zum Anfang der Saltikteigerjahre ein Land war, das traditionell überwiegend von der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und alles, was dazugehört hat, gelebt hat, wenn man mal jetzt von der Industrialisierung im neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts absieht. Und eine Konsequenz daraus war, dass bestimmte Produkte ganz einfach auch in Verbindung mit dem Klima mehr zur Verfügung standen als andere. Und die Küche war von vornherein wirklich drauf ausgerichtet, die Bevölkerung einfach satt zu bekommen. Und auch das war in einem großen Teil der irischen Geschichte ganz gewaltige Herausforderung.
Speaker 1:Ich sprech da nicht nur auf die Kartoffelfäule an, die wir vielleicht an in 'nem anderen Thema noch mal genauerörtern, sondern halt auch einfach genau den Punkt, dass ein relativ großer Anteil der irischen Bevölkerung lange Jahre und Jahrhunderte einfach in Armut gelebt hat. Der Fokus, der sich darauf aufs Kochen und Essen ergeben hat, hab ich grade schon 'n bisschen geschildert. Aber was bedeutet das denn? Was hat's denn dann gegeben, ja? Wie gesagt, durch die Wirtschaftszweige, die vorher geherrscht haben, war's am Ende des Tages so, dass Gemüse, die auf den irischen Böden gut gedient sind, ein gewaltiger Anteil der Ernährung ausgemacht hat gemeinsam mit dem Getreide.
Speaker 1:Und auf Gemüseseite sprechen wir da zu 'nem großen Teil von Wurzelgemüsen, aber eben auch von ja, Kartoffeln, Karotten und Ähnlichem. Daneben etwas, für das Irland auch noch heute sehr bekannt ist. Und das sind die Milchprodukte, also die Milch an und für sich, Käse, die Butter. Nebenbei entsteht dann auch die Buttermilch und gerade für die einfachere Bevölkerung auch in vergangenen Tagen. Nicht immer unbedingt so regelmäßig, aber auch Fleisch vom Rind, vom Schwein, vom Schaf.
Speaker 1:Und natürlich der Küstenfisch, nicht vergessen, Irland ist ja eine Insel. Sei's, außenrum gibt's überall Küstenlinien und damit verbunden viele Orten auch Fischerei. Sei es jetzt der Seelachs aus Donegal, seien's aber ansonsten auch ja, letztendlich die Idrin Produkte, Schelfish und die Austern, die man zum Beispiel in der Caring Ford Bay findet. Aber wie gesagt, das jetzt auch weniger Alltagsernährung und das auch heute, aber definitiv etwas, was in irgend 'ner Form auf dem typisch irischen Planung auftaucht. Nachdem wir jetzt schon den ganz guten Überblick haben, was denn so hineinkommt, möcht ich das Ganze vielleicht auch etwas verbreitern und auseinanderklamüsern und euch 'n paar Gerichte und sonst essen Sachen vorstellen, die man so ganz traditionell mit Irland verbindet.
Speaker 1:Und keine Angst, ich hab euch zu den einzelnen Speisen jeweils auch ein Rezept mit in die Shownotes gehängt. Ich fang dann auch direkt mit dem Nonplus Ultraklassiker, das, was wahrscheinlich die meisten am ehesten mit irischen Gerichten verbinden, an. Und da handelt sich's richtig geraten das Irish Steew. Ja, es ist letztendlich ein lang gekochter Eintopf, der ursprünglich meist Huml, heute meist Rindfleisch enthält, genauso wie Wurzelgemüse, also letztendlich Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Sellerie und eine kräftige Brühe, in der das Ganze gekocht wird. Heute wird das Ganze oft in dunklem Bier auch noch 'n bisschen gewässert, hätte ich jetzt fast gesagt, mit dunklem Bier verfeinert und in der Form oft dann als Beef and Guineestieu angeboten.
Speaker 1:Das Ganze gerne mit braunem Brot und Butter. Wie vorhin schon angedeutet, findet ihr anhängig ein Rezept dazu. Genauso ist es dann bei den folgenden Gerichten auch. Und da möchten wir uns gleich das Nächste anschauen. Ist wahrscheinlich auch schon sehr, sehr vielen.
Speaker 1:In der ein oder anderen Variante begegnet Shap Hearts beziehungsweise Cartage Pie, Also im Endeffekt ja Hirtenauflauf ist ein Auflauf bestehend aus 'ner Hackfleischsoße, traditionell in Lamm. Alternativ wird auch oft Rind verwendet. Das Ganze ebenfalls mit Karotten und Zwiebeln vorher angedünstet in 'ner dunklen Soße quasi als eine Art Dragout und dann entsprechend mit Kartoffelpüree überbacken. Damit hat man ja quasi schon in sich auch mit mehr oder weniger eine Beilage. Schmeckt wunderbar, bisschen gedünstetes grünes Gemüse oder einen Salat dazu und man ist glücklich.
Speaker 1:Wir gehen zurück für zu den Eintopfgerechten. Ja, Eintöpfe sind deswegen beliebt, nur mal einen ganz kurzen Exkurs noch mal einzuschieben und das Ganze auch historisch, weil's ja wirklich Gerichte sind, die zum einen oft wirklich der Resteverwertung dienten, teils vom Schlachttag oder Ähnliches, wenn eben Fleisch enthalten ist. Zum anderen, die sich auch relativ gut 2 oder 3 Tage aufheben, Mond ohne weiteren Aufwand wieder erwärmen lassen und die auch ohne viel Aufwand in größeren Mengen für eine große Familie herzustellen sind. Ich denke, das sind so neben den ökonomischen Verhältnissen und dem, dass halt wirklich viele Zutaten von vornherein da waren, die sich dafür anboten. Die Gründe, warum gerade auch Aufläufe beziehungsweise Eintöpfe, wir sprechen ja von Eintöpfen so beliebt sind und vor allem auch waren.
Speaker 1:Zurück zum Gericht, von dem wir eigentlich sprechen. Es handelt sich den Kordel, oft auch als Dublin Kordel bezeichnet, weil's ein Gericht ist, das ganz besonders eben mit der Stadt Dublin auch verbunden wird. Ein Eintopf, der viel mit dem ganz klassischen Stil gemeinsam hat, dadurch, dass er eben mit Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten angesetzt wird. Als Einlage dienen hier jedoch ja, geschnittene irische Bratwürste, die in aller Regel vorneweg von ihren Häuten befreit werden und oft auch eben ja, kleine Reste oder Scheiben von Speck. Das Ganze wird meist zuvor angeschmort, bevor dann der Sud angesetzt wird und ähnlich wie ein Star gereicht.
Speaker 1:Sieht oft nach längerer Kochzeit gar nicht so appetitlich aus, schmeckt aber wirklich vorzüglich. Hatte ich auch schon die Chance, das an mehreren Orten zu probieren und sei definitiv empfohlen. Also für mich wirklich son kleiner Hidden Champ. Ich habe ja auch die Fischerei vorhin schon erwähnt. Dazu passt die nächste Köstlichkeit, die wir mit auf der Liste haben.
Speaker 1:Es geht den Seafood Chowder. Wieder ein Suppengericht, wird auch wieder ähnlich wie die bereits angesprochenen Stewes angesetzt. In der Regel eben ja, kommen da die omnipräsenten Kartoffeln gemeinsam mit Karotten und Zwiebeln zum Ansatz, zum Einsatz oft auch eben mit ausgelassenem Speck in Verbindung. Es ist aber, wie's der Name schon sagt, letztendlich eine Meeresfrüchte- beziehungsweise Fischsuppe. Und so wird das Ganze dann mit 'ner klaren Brühe, oft eben 'ner direkten Fischbrühe aufgegossen und sämig gekocht.
Speaker 1:Was jetzt den Fisch angeht, der zum Einsatz kommt, ja, da kommt tatsächlich alles infrage, was die irische See so hergibt. Also das heißt, was jetzt Fisch als solches angeht, gerne Lachs und oder Kabeljau und auch sonstige Meeresfrüchte Klassiker wie in Da Krabben oder Garnelen. Und die Miesmuscheln, also wer's mit Meeresgetier hat, kommt da mit einem tollen herzhaften Gericht definitiv auf seine Kosten. Ich hab auch vor einiger Zeit, ist wenige Wochen her, bei meinem letzten Heimaturlaub mit Freunden gemeinsam in einem österreichischen Gasthaus, das ist direkt über die Grenze von meiner Heimatstadt, gegessen. Und eine Freundin aß dort eine irische Kartoffelsuppe mit Muscheln, was eben am Ende des Tages nichts anderes war als ein Seefut Chauer.
Speaker 1:Ich glaub, ich hab in den letzten 5 Minuten ungefähr zehnmal das Wort Kartoffeln benutzt. Die spielen auch bei unserem Boxtees sind Boxtes sind ja Kartoffelpfannkuchen, die herzhaft genossen werden und grundsätzlich rohe, geriebene Kartoffeln enthalten und in 2 unterschiedlichen Varianten zubereitet werden. Das eine ist ofen gebacken als eine Art Kartoffelbrot. Sie werden aber auch in der Pfanne gebacken beziehungsweise gebraten und ähneln dann in der Form den Reibekuchen, wie wir sie kennen beziehungsweise in Bayern auch Reibertagce genannt, zu einem gewissen Grad. Kann man mit allen möglichen Ästen, funktioniert wirklich in vielen verschiedenen Varianten.
Speaker 1:Also ich hab's schon in mit Bratensoße und unterschiedlichen Gemüsen erlebt, aber auch zu Fleischgerichten und Ähnlich, ne. Also da sind wirklich der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt. Es gibt tatsächlich auch auf experimenteteller Seite süße Varianten, aber ganz grundsätzlich ist es ein Haupt- und damit ein herzhaftes Gericht. Und herzhaft geht's weiter, geht es doch das sogenannte Irish Breakfast, mit dem der Morgen und das Glück komplett sind. Ja, es ähnelt dem englischen Frühstück, zu dem wahrscheinlich die allermeisten 'n Bild im Kopf haben durften.
Speaker 1:Und ja, genau, wie beim Englischen Frühstück gibt's keine festgeschriebenen Regeln, was denn darin enthalten sein muss oder sollte. Es gibt da demzufolge auch eine Reihe an regionalen Varianten und sonstigen Unterschieden, wie's denn angeboten wird. Was aber in aller Regel drin enthalten sind, ist gebratene Wurst und Eier, in der Regel Spiegeleier, gebratener Speck, gegrillte beziehungsweise gebratene Tomate und oder Pilze, meist dann Champignons. Und was dann auch noch mal son ganz klassisches Ding ist, gerade wenn man sich Richtung Monster in die Region Kork bewegt, Black und White Pudding. Also unter blackpudding könnt ihr euch nichts anderes vorstellen.
Speaker 1:Also eine Form der Blutwurst, Whitepudding ist in ähnlicher Zubereitungsart und Weise, eine ja, weiße Geruchswurst. Dort ist, wie die Farbe und der Namisang, kein Blut enthalten, sondern nur dementsprechend Schweinespeck in aller Regel. Was auch untrennbar zu einem Irish Break Fest gehört, sind in irgend 'ner Form Brot oder Toast mit Butter. Es wird in der Gastronomie auch in allen Größen und Varianten angeboten. So spricht man dann oft von 'nem Full Irish oder 'nem Small Irish.
Speaker 1:Manchmal ist man auch so kreativ, dass man von 'nem Harf Irish Breakfest spricht. Es werden auch oft geografische Bezeichnungen mit aufgenommen. Nördlich der Grenze spricht man an den meisten Orten dann von 'nem Alster Fry, angelehnt an die Grafschaft Alster. Und weiter geht's zu einem weiteren ganz stereotypischen Klassiker, Bacon and Carbatch. Ist, wie es der Name sagt, letztendlich gekochter Speck mit Weißkohl.
Speaker 1:Wird oft in der Kombination mit gekochten oder in der Pfanne gerösteten Kartoffeln und oder diversen Soßen wie zum Beispiel ganz klassisch der Petersiliensoße angeboten. Was vielleicht ganz erwähnenswert ist für den, der's nicht kennt, der Kohl wird dabei zum Ende der Kochzeit des Specks mit in Topf mit dem Speck, mit gekocht. Gewürz wird das Ganze dann erst beim Anrichten beziehungsweise durch die Soßen, die man hinzufügt. Und was zu dem Gericht vielleicht noch ganz interessant ist, oft wird ja als Alternative hier auch Korn, Beef und Cavage gesehen. Das ist allerdings mehr die Variante, die eine adaptierte ist und so häufig von ihrerstämmigen Amerikanern beziehungsweise den nach Amerika ausgewanderten Irren dargereicht wird und in der Vergangenheit wurde, hat, wie sich die Legende sagt, auch etwas mit dem Truish Einfluss gerade in den New England Staaten zu tun, wo dann das Thema Schweinefleisch oft 'n bisschen problematisch behandelt wurde.
Speaker 1:Aber da gibt's unterschiedlichste Erzählungen dazu und wahrscheinlich nichts, was sich irgendwie historisch ganz eindeutig belegen lässt. Die ganzen herzhaften Geschichten möchte ich zwischendurch mit etwas eher Süßem auflockern und deswegen einfach mal 'n bisschen was zu Barmbrack erzählen. Barmbrack ist ist vom Wort her vielleicht etwas seltsam anmutend, liegt daran, dass der Name sich vom irischen Ausdruck für gesprenkelter Brotlaib ableitet. Und das beschreibt das Ganze auch relativ gut. Ist nichts anderes als ein lockeres und leicht süßes Früchtebrot, meist eben aus einem Hefeteig und enthält Rosinen, so wie, je nach Rezept natürlich, aber zum Beispiel auch Kirschen oder manchmal Datteln und nicht selten diverse Nüsse wie jetzt Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, was einem so in die Finger kommt und was in der Familien und in der regionalen Tradition liegt.
Speaker 1:Angeboten wird Barmbrack ganz traditionell zu Halloween. So, Nüsse und Trockenfrüchte sind ja, ohnehin son bisschen herbstliches bis winterliches Thema, aber damit genau im Trend. So, wenn's gruselig draußen wird, dann geht es zur Erhellung der Stimme was Süßes in Form von. Frische aus dem Ofen und so durfte ich es auch bereits verkosten, wirklich eine absolute Schau. Grade wenn draußen schlecht Wetterfronten aufziehen, wirklich eine Köstlichkeit.
Speaker 1:Probiert ruhig das Rezept, das ich euch auch hier angehangen habe, einmal aus. Und berichtet mir gern, wie ihr das Ganze einschätzt. Es geht abermals mit einem lustigen Namen weiter. Und hier unterhalten wir uns von Karl Cannon. Es ist ein Gericht, früher wurde es wirklich als Hauptgericht angeboten, meistens jedoch eher eine Beilage, basierend auf Kartoffelpüree.
Speaker 1:Genau. Es ist denkbar einfach, hierzu wird angespitzte Frühlingszwiebeln und Grün- oder Weißkohl letztendlich mit dem Kartoffelpüree und noch mal in dem Schlag Butter vermengt und dann aus der Schüssel angeboten. Hab ich selber schon in 'ner leicht abgewandelten Version gemacht und lässt sich zum Beispiel ganz gut an als eine leicht upgegraddete Version als Teil von Bankers und Mesh. Was Bankers und Mesh sind, wer's nicht weiß, bitte gerne googeln. Ihr könnt's mir ja dann, je nachdem, was ihr vermutet, auch vorneweg mitteilen.
Speaker 1:Schauen wir mal, auf was für Lösungen wir da so kommen. Und die Zehen vollzumachen, soll's jetzt ein absolutes Grundnahrungsmittel gehen. Nein, nicht Bier. Darüber haben wir uns ja in 'ner Episode im letzten Jahr schon mal unterhalten. Heute geht's das feste Gegenstück, nämlich Brot.
Speaker 1:Und da gerade das Thema Ira Soda Brett ja, in der Form oder mit dem Namen haben sich Brote, die aus Backsoda oder mit Backsoda hergestellt wurden, in nicht nur in Irland, aber eben auch in der neuen Welt ab etwa 18 30 durchaus einen Namen gemacht. Es handelt sich dabei wirklich relativ simple Brote. Was kommt dort hinein Neben dem Mehl des bevorzugten Getreides entsprechend Backsoda beziehungsweise Backpulver, ein Säureagent, Weinsäure beispielsweise und Salz und oder Buttermilch. Das Resultat wär in dem Fall ein Irish Buttermilch Soda Brett, zu dem auch hier ein Rezept anhängt. Schmeckt ganz vorzüglich einfach angewärmt und mit schmelzender Butter drauf oder auch zu 'nem guten Steugh oder aber zu 'nem rustikalen Sandwich.
Speaker 1:Nachdem wir jetzt ja schon so ausführlich von unterschiedlichen Gerichten und vom Kochen gesprochen haben, liegt's natürlich nahe, wie ist es denn im Draußenessen? Wie schaut's denn mit der irischen Gastronomie so aus? Ja, auch da vielleicht als ganz kleiner historischer Exkurs. Ursprünglich war das Ganze relativ pragmatisch und bedarfsgerecht mit 'nem ganz klaren Fokus so auf Hausmannskost und Barfood, wie man's so kennt, auch aus anderen Teilen der Welt. Mit dem Saltic Tiger jedoch dann in den Neunzehnhundertneunzigerjahren ging's dann doch in eine etwas andere Richtung.
Speaker 1:Die Leute hatten wesentlich mehr Zeit, Geld zu reisen. Genauso wurde Irland als Markt entdeckt. Es haben sich ausländische Gastronomen niedergelassen und ihre Küche aus den jeweiligen Heimatländern pfeilgeboten, sodass da wirklich 'n Interesse und wortwörtlich ein Appetit dafür geweckt werden konnte. Dieses neu hinzugewonnene Know how führte zwangsläufig dazu, dass eine stetige Verfeinerung der Kochttechniken eingesetzt hat, genauso mit viel, viel mehr Kreativität auch und Diversifizierung, was Rezepte angeht. Das Thema Kochen und Angebot an Gäste angegangen wurde, heißt, da wurde ganz buchstäblich über den ja, Tellerrand der traditionellen Küche einfach mal hinausgesehen.
Speaker 1:Und das Ergebnis hat sie bezahlt gemacht. Es führt so weit, dass heute auf der gesamten irischen Insel in etwa 27 Sterne Restaurants zu Hause sind. Und die irische Küche nicht nur deswegen einen starken und auch einen wachsenden Ruf hat auf der ganzen Welt. Die Zutatenqualität tut da natürlich ihr Übriges. Was so die Produkte des Landes angeht, wird auch daraus wirklich Kapital geschlagen im Rahmen hochwertiger Gastronomie.
Speaker 1:Und so finden sich im Lande eine Reihe wirklich hochwertiger Steakhouses 1, das die die Metzger FX Buckley gehört und sich in Dublin befindet wurde, vor nicht allzu langer Zeit als 1 der besten Steakhauses der Welt ausgezeichnet. Und so findet ihr zum Beispiel in Carlingfort oder in Balliver Horn auf der anderen Seite der Insel am Atlantik auch weithin bekannte Fischlokale, in denen ihr die Fänge entsprechend verkosten könnt. Also das Angebot ist nicht nur sehr, sehr reichhaltig und in allen Teilen des Landes, in allen Countys, in allen Städten, in allen Dörfern zu finden, sondern auch wirklich für den feinen Gaumen ist definitiv was geboten. Jetzt haben wir uns sehr lang und breit ja über die irische Küche unterhalten, was ja gerade in 1 globalisierten Welt, in der wir nun mal leben, ganz zwangsläufig der Fall ist, sind Einflüsse aus anderen Küchen. Und zum Abschluss möcht ich mir mit euch noch mal anschauen, wie schaut's denn damit aus?
Speaker 1:Ich hab ja grad schon angeteasert, es ist letztendlich so, dass spätestens seit Beginn des Saltiktigers das Ganze wirklich 'n großes Thema war und viele Einflüsse aus aller Herren Länder damit in die irische Küche und in die irische Gastrowelt eingeströmt sind. Und um's ganz kurz und knapp zusammenzufassen, besonders beliebt sind dabei italienische, chinesische und indische Küche, aber halt genauso so die ganz klassischen Fast- und Streetfood Optionen wie Burger oder Döner Kebab. Wenn man da vielleicht bei den beiden Punkten einmal einhakt, sind's beim Thema Burger zum einen natürlich die gängigen internationalen Ketten wie zum Beispiel die mit dem goldenen M. Ihr wisst alle, wovon ich spreche, aber es haben sich da auch wirklich einheimische Ketten über die Jahre und Jahrzehnte herauskristallisiert. Dank 1 findigen Geschäftsmanns aus dem County Gavay gibt's zum Beispiel eine Kette, die den schönen Namen Super Max trägt und die ihr im ganzen Land findet.
Speaker 1:Man kennt sie vielleicht auch deswegen, weil sie sich vor nicht allzu langer Zeit einen fast kinoreifen Rechtsstreit mit dem goldenen M geliefert hat. Aber es gibt auch kleinere regionale Ketten und viele auf Qualität belachte Independent Läden, die wirklich oft eben so die eigene Handschrift, eben das Qualitäts- und Regionalitätsmerkmal dabei ganz bewusst weit vorne anstellen. Und für jemanden, der mit dem Thema Burger grundsätzlich was anfangen kann, gibt's da mit Sicherheit sehr, sehr tolle Dinge zu entdecken. So viel kann ich schon mal aus eigener Erfahrung sagen auch. Beim Thema Kebab, das ist vielleicht grade für den deutschsprachigen, die wir ja alle sind, noch mal 'n ganz interessanter ergänzender Punkt.
Speaker 1:Wir haben ja dabei das ja türkische Produkt im im Kopf und so diesen türkischen Dönergeschmack vor Augen. Was aber interessanterweise beim Thema Kebab und auch Donocebab, wie er hier ja genannt wird, in Irland ein Thema ist, dass man nicht erst in den Augen verlieren darf, wenn man so was denn probiert. In den meisten Fällen geht's da wirklich eher in Richtung des mittelöstlichen Geschmacks. Also ich sag mal, da sind wirklich so die persischen Einflüsse stärker als die türkischen. Stellt euch daher also im Zweifelsfall auf ein etwas anderes Geschmackserlebnis ein in den meisten Fällen.
Speaker 1:Es gibt auch da natürlich ganz große Qualitätsunterschiede, mit Sicherheit auch den ein oder anderen Laden, der durchaus getrost empfohlen werden kann. Auch dieses Thema hat die irische Gastrowelt bereits im Jahr neunzehnzweiundachtzig für sich entdeckt. Und auch dort hat sich jemand seiner Vision hingegeben und mit Abra Kebabra oder Abra Kebabra eine Kebab, eine Dönerladenkette mit, wie hast Du, sehr speziellem Namen ins Leben gerufen, die heute noch besteht und eigentlich in allen größeren Städten mit mindestens 1 Filiale zu finden ist. Bei der Spitzfindigkeit und Kreativität zu bleiben, ist es natürlich so, wir sprechen von Einflüssen. Damit bleibt es nicht aus, dass diese über den Jahren zu interessanten ja, Adaptionen und Crossover zwischen Küchen geführt haben.
Speaker 1:Und so ist es dazu gekommen, dass ja, es da zu einem sehr interessanten Merch gekommen ist zwischen irischer und chinesischer Kulinarik beziehungsweise allgemein für ein östlicher Kulinarik. Ein findiger Takeaway Betreiber aus dem Süden der Hauptstadt Dublin hat angeblich im Jahr 2010 eine Kreation auf den Markt gebracht, die heute eigentlich in fast allen chinesischen Streetfood- und Take away Läden so angeboten wird. Aber halt auch wirklich fast ausschließlich in der Republik Irland anzutreffen ist lange Rede, kurzer Sinn. Ich spreche da von dem sogenannten Spice Bag. Es Es ist letztendlich ein eine Kombination aus Pommes und panierten Hähnchen, die gemeinsam mit geschnittenen Chilis und Zwiebeln sowie ja, fernöstlichen Gewürzen gemeinsam in 'ner Tüte zum Mitnehmen oder ansonsten im Teller, wenn man vor Ort ist, angeboten wird.
Speaker 1:Ist inzwischen zu 'nem absoluten Renner geworden, grade auch ja, als ja, kleiner Snack zum zum Ende 1 durchzechten Nacht wird so was auch tatsächlich ganz gerne angenommen. Klingt vielleicht für den ein oder anderen nach 'ner sehr seltsamen Kombination. Und ich sag mal, vom Gesundheitsaspekt her darf man da natürlich nicht so genau hinschauen. Ist aber was, was man sich ab und zu wirklich gönnen kann. Hab ich auch schon den einen oder anderen testen dürfen.
Speaker 1:Ja, damit wären wir auch durch. Ich hoffe, es ist nicht nur das Beißberg in Erinnerung geblieben und euch läuft jetzt so richtig das Wasser im Munde zusammen. Wenn ja, probiert gerne mal 1 der Rezepte, die ihr in den Shownotes findet aus. Lasst mir auch gern Feedback dazu da, wenn's ist. Ansonsten bin ich nämlich von meiner Seite auch durch und wünsch euch frohes Kochen.
Speaker 1:Und wir hören uns ja, die nächsten Tage und Wochen, die Reim abzurunden. Auf alle Fälle wieder. Ein weiteres Thema hab ich bereits im Köcher. Und ihr wisst ja, wie's läuft, auch mit Vorschlägen bitte nicht hinter dem Berg halten. Und damit wären wir nun wirklich wieder am Ende.
Speaker 1:Die Zeit ist wie immer verflogen wie nichts. Es macht mir auch wirklich immer wahnsinnig viel Spaß, euch mit auf eine kleine Reise rund die grüne Insel zu nehmen. Wenn es euch genauso geht und euch der Podcast gefällt, würde ich euch ganz herzlich bitten, dass ihr ihm auf den sozialen Medien folgt, Facebook, Instagram und so weiter. Genauso lasst mir bitte auch ein Abo da auf den Streamingplattformen, über die ihr den Podcast hört. Sei es Apple Music, Spotify oder irgendeine andere Plattform.
Speaker 1:Genauso wenn ihr Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder sonstige Bekannte habt, die sich für das Leben in Irland interessieren oder für wie der Podcast sonst etwas sein könnte, gebt Ihnen gerne Bescheid und teilt die Freude mit Ihnen. Ich freue mich schon drauf, dass wir uns demnächst wiederhören, weil in der Zwischenzeit irgendwelche Fragen bestehen, Anmerkungen, Kritik sei es positiv, negativ, seien's irgendwelche Anregungen, Vorschläge zum Mitmachen oder sonstiges, falls ihr einfach nur quatschen wollt. Ihr wisst, wie ihr mich erreicht. Facebook, Bleibt gesund, macht's gut, habt eine schöne Zeit. Wir hören uns demnächst wieder.
Speaker 1:Tschau, servus und bis dahin sag euer Max.